„Würdest du mir bitte sagen, welchen Weg ich nehmen soll?“
– „Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest.“
– „Das ist mir eigentlich egal.“
– „Dann ist es auch egal, welchen Weg du nimmst.“
Diese berühmte Szene aus Alice im Wunderland ist mehr als nur ein amüsanter Dialog. Sie beschreibt ein Problem, das in Veränderungsprozessen nur allzu oft vorkommt: Fehlende Zielklarheit in der Change-Kommunikation.
Stell dir vor, du steigst in dein Auto und fährst los. Ohne Navi, ohne Karte, ohne festgelegtes Ziel. Vielleicht entdeckst du spannende Orte. Vielleicht landest du aber auch in einer Sackgasse – oder drehst im Kreis.
Genau so fühlt es sich für Mitarbeitende an, wenn Change-Kommunikation ohne klare Richtung gestartet wird. Unternehmen investieren enorme Ressourcen in Strategieentwicklung, holen Berater:innen an Bord, erstellen ambitionierte Roadmaps – doch dann passiert folgenden immer wieder:
❌ Die Strategie wird verkündet – aber nur wenige verstehen, wofür sie wichtig ist.
❌ Mitarbeitende hören von Veränderungen – aber nicht, was das konkret für sie bedeutet.
❌ Führungskräfte werden informiert – aber nicht befähigt, den Wandel mit zu tragen.
Das Ergebnis? Unsicherheit, Widerstand, Demotivation.
Denn Veränderung ohne Ziel ist keine Strategie – es ist ein Glücksspiel.
Vielleicht kommt dir eine dieser Situationen bekannt vor:
💭 Die Geschäftsführung ist Feuer und Flamme für eine neue Strategie – aber das Team bleibt skeptisch.
💭 Es gibt unzählige Meetings, doch niemand kann wirklich erklären, worum es eigentlich geht.
💭 Führungskräfte sollen „Change managen“, aber sie wurden weder einbezogen, noch wird Ihnen Unterstützung an die Hand gegeben.
💭 Mitarbeitende fragen: „Was bedeutet das für mich?“ – aber erhalten keine zufriedenstellende Antwort.
Die Konsequenzen sind vorhersehbar:
Kurz gesagt: Ohne eine durchdachte Change-Kommunikation wird es verdammt mühsam strategische Veränderungen nachhaltig umzusetzen.
Indem wir Menschen mitnehmen – nicht überrollen. Jede Veränderung löst Unsicherheit aus. Das ist neurologisch verankert: Unser Gehirn liebt Stabilität. Sobald etwas Unbekanntes auf uns zukommt, springt unser limbisches System an und meldet: Achtung, Gefahr!
Daher gilt in der Change-Kommunikation:
Denn wie sagte die Grinsekatze?
👉 „Dann ist es auch egal, welchen Weg du nimmst.“
Das gilt in der Märchenwelt – aber nicht in der Unternehmenswelt.
Vor einiger Zeit begleitete ich ein Unternehmen, das mitten in einer großen Transformation steckte. Die Strategie war ausgearbeitet, die Ziele klar definiert – zumindest auf dem Papier. Das Management hatte Monate, in die Planung gesteckt. Herausforderungen, die schon seit Jahren bestanden, würden endlich angegangen. Doch zu beginn stießen sie auf Skepsis, Unsicherheit und Widerstand.
Ich erinnere mich noch gut an eines der ersten Meetings mit dem Management. In der Runde wurde umhergeschaut und mit den Schulter gezuckt, als ich fragte: „Wie erklären Sie Ihrem Team diese Veränderung?“
„Naja, wir müssen eben effizienter werden. Prozesse optimieren, agiler werden… Sie wissen schon.“
Hier fehlt die Story. Hier fehlt die Orientierung. Hier fehlt das Wofür.
Als ich mich mit den Mitarbeitenden unterhielt, wurde das Bild noch deutlicher. Sie hatten zwar von der Veränderung gehört, aber keiner konnte sagen, warum sie wirklich nötig war oder wie sie sich auf ihren Arbeitsalltag auswirken würde.
„Man hat uns gesagt, es wird besser. Aber was genau heißt das? Bedeutet das weniger Jobs? Mehr Arbeit? Und warum eigentlich? Lief es vorher nicht gut?“
Diese Unsicherheit führte dazu, dass sich die Teams zurückzogen. Es gab passiven Widerstand – keine offenen Proteste, aber eine unterschwellige Skepsis, die den Fortschritt bremste.
Statt abstrakter Business-Ziele vermittelten wir eine klare Vision: Was bedeutet dieser Wandel für das Unternehmen – und vor allem für die Menschen, die ihn tragen sollen?
Führungskräfte wurden intensiv geschult, um in ihren Teams Orientierung zu geben, echte Gespräche zu führen und nicht nur Vorgaben weiterzugeben. Mitarbeitende erhielten Raum für ihre Fragen, Sorgen und Ideen.
Das Ergebnis:
💡 Skepsis wandelte sich in Neugier.
💡 Widerstand wich konstruktiven Diskussionen.
💡 Mitarbeitende fingen an, den Change mitzugestalten.
Es nahm Fahrt auf – nicht, weil neue Maßnahmen beschlossen wurden, sondern weil Menschen endlich verstanden, wohin die Reise geht und warum es sich lohnt, mitzugehen.
Das hat einmal mehr gezeigt: Change-Kommunikation ist kein „weiches“ Thema – sie entscheidet über Erfolg oder Scheitern.
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